RWTH Aachen | Urban Energy Lab 4.0

 Das Urban Energy Lab 4.0 der RWTH Aachen ist ein aus Mitteln des Landes NRW und des EFRE gefördertes Forschungsinfrastrukturprojekt zum Aufbau einer einmaligen und hoch vernetzten Infrastruktur für die Konzeption und Analyse neuer urbaner Energieversorgungskonzepte.


Fassadenprüfstand

Willst Du die Stadt verändern schau auf das Gebäude.

Wo Menschen leben gibt es Häuser. So ist insbesondere auch die Stadt und der städtische Energieverbrauch von ihren Gebäuden geprägt.
Die Fassade des Gebäudes ist dabei die entscheidende Schnittstelle zwischen Innen- und Außenraum. Sie ist internen und extrenen Beansprachungen ausgesetzt und reagiert auf diese.
Die Fassade übernimmt einen Wind-, Regen und Wärmeschutz und beeinflusst in Abhängigkeit der Außenraumbedingungen den Energiebedarf des Gebäudes und steht dabei in enger Wechselwirkung mit der technischen Ausrüstung des Gebäudes und dem Nutzer für den die Fassade eine behagliche Innenraumsituation schaffen soll.

Für nachhaltige urbane Energiekonzepte gilt es die vielfältigen Wechselwirkungen der Gebäudefassade mit dem Innen- und Außenraum besser zu verstehen.



Konzept

Bisher können große Bauteile wie zum Beispiel mehrschichtige Wandaufbauten nicht in ihrer Ganzheit thermisch untersucht werden, sondern es werden zumeist lediglich kleine Ausschnitte betrachtet und die Ergebnisse anschließend auf das gesamte Bauteil oder gar ein gesamtes Bauwerk extrapoliert. Bestehende Prüfstände erlauben zudem nicht die im Rahmen der Energiewende verstärkt in den Blick der Forschung rückenden technik-integrierten Systeme zu untersuchen, die eine aktive Anbindung an die Gebäudetechnik auch im Prüfstand erfordern.

Deshalb ist das Ziel dieser Investitionsmaßnahme die Beschaffung eines integrierten, flexiblen Mehrkammer-Fassadenprüfstandes, mit dem bauphysikalische und solare optische Eigenschaften multifunktionaler Fassadensysteme mit Anbindung an gebäudetechnische Systeme ganzheitlich über einen weiten klimatischen Einflussbereich untersucht werden können.



Zur ganzheitlichen Bewertung des Einflusses der Fassade auf den dahinterliegenden Innenraum und das sich einstellende Innenraumklima ist es erforderlich, den Fassadenprüfstand zu erweitern und nicht nur den Prüfkörper an sich, sondern auch einen dahinterliegenden Raum vollumfänglich raumklimatisch zu konditionieren. Somit kann ein wesentlich größeres Spektrum an Experimenten gefahren werden. Der Einbezug des späteren Nutzers ermöglicht es direkte Aussagen über das Innenraumklima hinter einer Prüffassade zu treffen und so Rückschlüsse auf beispielsweise den Klimakomfort zu generieren.